„Politik zum Verstehen und Mitmachen!“ – eine gelungene Veranstaltung des CDU Ortsverbands Immenstaad 

Wolfgang Heinrich

18. Juli 2025

Der CDU Ortsverband Immenstaad hatte am Mittwochabend, 16.07.2025, zu einer offenen Bildungsdiskussion ins Rathaus eingeladen. Knapp 70 Gäste waren im Bürgersaal anwesend, u.a. Bürgermeister Johannes Henne ebenso wie der Rektor der Stephan-Brodmann-Schule in Immenstaad, Burkhard Zapkau sowie viele weitere Kolleginnen und Kollegen aus dem Erziehungs- und Bildungsbereich.

Ortsverbandsvorsitzender Martin Frank betonte zu Beginn der Veranstaltung die Bedeutung der Bildung als Fundament unserer Gesellschaft und begrüßte die geladenen Gäste für die Diskussionsrunde: Frau Dr. Karin Broszat, Landesvorsitzende des Realschullehrerverbandes Baden-Württemberg, Herrn Joachim Hettler, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bodenseekreis und Herrn Sebastian Schmäh, Inhaber von Holzbau Schmäh in Meersburg und ausgezeichneter Ausbilder, der erst kürzlich mit dem Landesausbilderpreis 2025 ausgezeichnet worden ist. 

Durch den Abend führten die Organisatorinnen der Veranstaltung Sandra Rauber, Vorstandsmitglied des CDU Ortsverbands Immenstaad und Marcia Keckeisen, Vorstandsmitglied des CDU Kreisverbands Bodenseekreis.

„Unsere Motivation war, an diesem Abend „Politik zum Verstehen und Mitmachen“ anzubieten. Die rege Diskussion der Gäste mit dem Publikum setzt ein deutliches hoffnungsvolles Signal gegen die landläufig verbreitete Politikverdrossenheit“, so Keckeisen.

„Die meisten haben noch nicht mitbekommen, dass es demnächst nur noch zwei Schularten geben soll: Das Gymnasium und eine gemeinsame Schule für alle anderen. Dass ein guter Abschluss der Mittleren Reife dadurch gefährdet wird, muss in der Bevölkerung mehr Aufmerksamkeit bekommen“ sagte Rauber. 

Beide führten weiter aus: „Für viele Berufe ist die Mittlere Reife das qualitative Fundament für eine solide Ausbildung und darauf wollen wir in Baden-Württemberg nicht verzichten.“

Für den inhaltlichen Auftakt sorgte Broszat mit einem eindringlichen Impulsvortrag zum Erhalt der Realschulen. „Deutschland hat keine Bodenschätze, die Schätze liegen in unseren Köpfen und vor allem in denen unserer Kinder. Wir müssen unsere Kinder leistungsgerecht fördern.“ Sie hob die Bedeutung der Realschulen hervor, die vor allem Jugendlichen für eine berufliche Ausbildung qualifizieren – die Voraussetzung wiederum für einen starken Wirtschaftsstandort. Broszat übt deutliche Kritik an der Bildungspolitik des Landes und stellte fest: „Baden-Württemberg belegte vor dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung Spitzenplätze im Bildungsranking, nun liegt das Land bei Ländervergleichen im hinteren Drittel. Diesen Zusammenhang muss man endlich erkennen.“ Sie plädiert dafür, die verbindliche Grundschulempfehlung auch für die Realschulen einzuführen. „Es gibt keinen Grund, die Verbindlichkeit, wie jetzt geplant, nur für die Gymnasien einzuführen“, so Broszat.

Ein starkes Plädoyer für das Handwerk kam von Hettler. „Wir brauchen eine starke Verbindung zwischen Schulen, den Jugendliche und dem Handwerk. Arbeiten macht Spaß, wenn man den Erfolg sehen kann, dass muss für die jungen Menschen selbstverständlich werden.“ Er forderte ein stärkeres Zusammenrücken in unserer Gesellschaft. Konkret plädiert er dafür, dass Wirtschaftlichkeit und soziale Werte nicht gegeneinander ausgespielt werden. „Wir müssen Berührungspunkte für Jugendliche schaffen, damit ihnen eine Ausbildung attraktiv erscheint“, so Hettler.

Unterstützung erhielt er von Schmäh. „Wir brauchen engagierte Projekte direkt in den Schulen, die bei Jugendlichen wieder den Hunger auf eine Handwerksausbildung wecken.“ Er hob hervor, wie wichtig die Realschulen sind und bezog sich direkt auf den Volksantrag: „Ich mache mir Sorgen, wenn der Volksantrag zur Stärkung der Realschulen scheitert.“

Prof. Dr. Alexander Bruns, Jura-Professor an der Universität Freiburg, Vorsitzender der CDU Überlingen, Mitglied der CDU Fraktion im dortigen Gemeinderat sowie deren stellvertretender Fraktionssprecher, war insbesondere als CDU-Kandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg 2026 eingeladen. An ihn ging die Frage, wie er mit den vorgetragenen Sorgen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger umgehe. Bruns positionierte sich als Bindeglied zwischen Politik und den konkreten Herausforderungen vor Ort. „Ich nehme Ihre Anliegen ernst und biete Ihnen an, Ihr Ansprechpartner zu sein, wenn ich als Abgeordneter ins Parlament in Stuttgart gewählt werde. 

Ganz nach dem Motto der Veranstaltung „Verstehen und Mitmachen“ konnten die Gäste auch gleich den Volksantrag „Nicht ohne unsere Realschulen“ vor Ort unterschreiben oder mit nach Hause nehmen.

Rauber und Keckeisen resümierten: „Die Diskussion im Rathaus hat gezeigt – Bildung ist ein Schlüsselthema zwischen emotionalen Werten und Wirtschaftswachstum. Es braucht diese ehrlichen, offenen Debatten darüber, wie wir mit der komplexen Zukunft umgehen.“

Beide freuten sich über den gelungenen Abend, der unter den Anwesenden viel Zuspruch bekam. „Wir wollen weiter im Austausch bleiben und uns für eine bürgernahe Politik einsetzen“, so die beiden Organisatorinnen.

Frank ist erfreut: „Der Ortsverband Immenstaad setzt mit dieser Veranstaltung ein starkes Zeichen für den politischen Dialog um das Thema Bildungspolitik.“

Weitere Informationen zum Volksantrag: „Nicht ohne unsere Realschulen!“: https://www.rlv-bw.de/volksantrag-2024