Wolfgang Heinrich
27. April 2022
Morgendliche Fahrplanverbesserungen ab 30. April deutlich umfangreicher als zunächst erhofft
„Für Bürgerinnen und Bürger, für die Wirtschaft und nicht zuletzt für die Gäste unserer Region sind die morgendlichen Fahrplanverbesserungen auf der Bodenseegürtelbahn ab Samstag, 30. April 2022 ein wichtiger erster Schritt, dem rasch weitere Schritte folgen müssen“, so der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Volker Mayer-Lay in einer Mitteilung des CDU- Kreisverbandes.
Bereits im Herbst 2021 hatte sich Mayer-Lay mit den geplanten Veränderungen beim Bahnfahrplan befasst, zahlreiche Rückmeldungen
von Bürgerinnen und Bürgern ausgewertet und sich gemeinsam mit
dem CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Burger (Hohentengen bei Mengen) an Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gewandt. Besonders die deutlich verlängerten Umsteigezeiten zur Schwarzwaldbahn, aber auch Fahrplanlücken am Morgen im Westteil der Bodenseekreises bedeuteten für viele Pendler und Schüler nur schwer akzeptablen Veränderungen.
Erste Zusagen hatte die Landesregierungen beim Fahrplanwechsel Ende 2021 gemacht: einzelne Züge sollten über Überlingen hinaus bis Ludwigshafen oder Radolfzell verlängert werden. Zahlreiche Rückmeldungen betroffener Bürgerinnen und Bürgern und der Druck aus Gemeinden, Städten und Landkreisen haben offenbar Wirkung erzielt: die Landesnahverkehrsgesellschaft habe nun morgens bis 8.30 Uhr einen völlig neuen Pendlerfahrplan aus dem Boden gestampft, zeigt sich auch der CDU-Kreisschriftführer und CDU- Bahnfachmann Jean-Christophe Thieke erfreut. Von Friedrichshafen bis Radolfzell fahren ab Montag, 2. Mai 2022 zwischen 4.30 Uhr und 8 Uhr im Prinzip zwei Nahverkehrszüge pro Stunde und Richtung. Im Vergleich zum Fahrplan der vergangenen Monate gebe es dabei nur noch wenige Ausnahmen, wie etwa dem Entfall einzelner Regionalbahn-Halte. Der neue Fahrplan mache es aber auch nötig, dass manche Pendlerinnen und Pendler morgens nun bis zu
15 Minuten früher auf den Zug müssen, macht Thieke aufmerksam. Der Landkreis und das DB-Busunternehmen RAB hätten hierzu auch Fahrpläne der Regionalbusse anpassen müssen. Daher rät die CDU allen ÖPNV-Kundinnen und -Kunden zumindest im westlichen Bodenseekreis, sich frühzeitig in der Fahrplanauskunft auf www.bodo.de oder www.bahn.de über die geänderten Bahn- und Busverbindungen zu informieren. Unter kursbuch.bahn.de steht die ab 30.04. gültige Fahrplantabelle der Züge als PDF-Download zur Verfügung.
CDU-Landtagsabgeordnete von Hochrhein, Bodensee und Oberschwaben fordern ganztägig Stundentakt für IRE-Schnellzug von Basel über Singen bis Friedrichshafen.
Die Fahrplanumstellung im Dezember 2021 führte aber auch überregional zu erheblichen Reisezeitverlängerungen: bei der zweistündlichen Verbindung von Basel über Schaffhausen und Singen nach Friedrichshafen sowie weiter nach Ulm muss nun nicht nur in Friedrichshafen umgestiegen werden, sondern auch eine um bis zu 50 Minuten längere Fahrzeit in Kauf genommen werden.
Für die fünf CDU-Landtagsabgeordneten zwischen Basel und Ulm Sabine Hartmann-Müller (Rheinfelden), Guido Wolf (Tuttlingen), Klaus Burger (Hohentengen bei Mengen), August Schuler (Ravensburg) und Thomas Dörflinger (Biberach) ist klar: „Wir brauchen noch weit vor der Elektrifizierung der Hochrheinbahn und der Bodenseegürtelbahn rasch ganztägige Verbesserungen, mit welchen die wichtige IRE-Querverbindung im Süden des Landes wieder an die Qualität der vergangenen 20 Jahre herankommt,“ betont der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Thomas Dörflinger MdL.
In einem Antrag an die Landesregierung fordern die CDU-Abgeordneten, den bisherigen Zweistundentakt des schnellen IRE-Zuges zwischen Singen und Friedrichshafen auf einen Stundentakt zu verdichten. Bereits seit dem Jahr 2014 sei dies für diese Strecke ein klares Ziel im sogenannten „SPNV-Zielkonzept 2025“ der Landesregierung. Diese müsse nun endlich zur Umsetzung kommen.
Klaus Burger MdL, Betreuungsabgeordnete der CDU für den Bodenseekreis, betont, dass die Befassung mit dem seit Dezember 2021 gültigen Fahrplan nämlich einen erfreulichen Schluss zulasse: „Die Landesregierung musste in der alten Fahrplanstruktur bis 2021 grundsätzlich und zurecht darauf verweisen, dass für mehr schnelle Züge die nötigen Streckenausbauten fehlten. Der Blick in die neue Fahrplanstruktur zeigt hingegen, dass der zweistündliche IRE nun generell auch stündlich verkehren könnte. Sofortige Streckenausbauten brauche dies nicht zwingend.“
Zwischen Radolfzell und Überlingen gebe es neu alle zwei Stunden eine „IRE- freie Stunde“ in beiden Richtungen und zwischen Überlingen, Salem und Friedrichshafen verkehrten bereits einzelne Zusatzzüge weitgehend um eine Stunde zum IRE verschoben.
„Mit einem stündlichen IRE-Zug von Basel bis Friedrichshafen verkürzt sich im Mittel die Wartezeit auf die nächste Verbindung um 30 Minuten. Damit ließe sich die um 50 Minuten verlängerte Reisezeit von Basel bis Ulm wenigstens um die Hälfte korrigieren, hofft auch Sabine Hartmann-Müller für die Anbindung der Hochrheinregion nach Oberschwaben und weiter in Richtung Allgäu und Bayern.
Der Antrag aus der CDU-Landtagsfraktion befindet sich aktuell in Prüfung bei Verkehrsminister Winfried Hermann. Die CDU-Abgeordneten setzen darauf, dass weitere Verbesserungen beziehungsweise Korrekturen bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 folgen und hoffen daher auf eine baldige Antwort.
Bild: CDU BK/ Jean-Christoph Thieke