Bauholz für den heimischen Markt zurückhalten 

Volker Mayer-Lay

27. Mai 2021

Eigenregulierung öffentlicher Holzerzeuger soll geprüft werden

Nach Ansicht der CDU Bodenseekreis gefährden die Folgen des übermäßigen Holzexports – insbesondere der Mangel an Rund- und Schnittholz – die heimische Wirtschaft sowie die Holzbau- und Zimmereibetriebe über Gebühr. Nachdem bereits Stahl, Beton und andere Baustoffe im Preis explodiert seien, drücke sich die Gefährdung im Bereich Holz inzwischen vor allem in der dramatisch zurückgegangenen Verfügbarkeit von Bauhölzern aus, aber auch durch bis zu 100-prozentige Preissteigerungen, von denen bei den Waldbauern nichts ankomme. Als Ursache hierfür gelten derzeit insbesondere Überlastungen der Sägereien und die Freizügigkeit im Handel. Der Überlinger Architekt Jörg Bohm, der diese Auswirkung alltäglich in seinem beruflichen Umfeld wahrnimmt und als zunehmend dramatisch einschätzt sowie der CDU Bundestagskandidat für den Wahlkreis Bodensee Volker Mayer-Lay sehen daher dringenden Handlungsbedarf.

Aus ihrer Sicht seien heimische Betriebe zunächst durch Leistungsausfälle und in der Folge möglicherweise durch daraus folgende Schadensersatzforderungen oder gar Kurzarbeit erheblich bedroht. Der Architekt und der Politiker regen daher an zu prüfen, ob die vielen öffentlichen Holzerzeuger in Kommunen und Land zumindest für einen Überbrückungszeitraum neben den vertraglichen Liefermengen auch zusätzliche Sondermengen mit Zweckbindung ausschließlich für den heimischen Markt bereitstellen können. Weiterhin ist in Betracht zu ziehen, ob dafür auch Ausfuhrbeschränkungen auferlegt werden können.

Der CDU-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Bodensee Volker Mayer-Lay sieht die Lage sehr ernst: „Die Bauwirtschaft wird sicherlich auch Konjunkturmotor nach der Pandemie bleiben müssen“, so seine Meinung. Aus diesem Grunde dürfe eine gewisse politische Steuerung in dieser Krisensituation kein Tabu sein.

Jörg Bohm ergänzt: „Der Baustoff Holz soll in Baden-Württemberg einen Teil zur Erreichung der Klimaschutzziele darstellen und mit der „Holzbau-Offensive“ fördert die Landesregierung das klimafreundliche Bauen mit Holz. Das Ziel ist es doch, Baden-Württemberg als Trendsetter für eine klimagerechte Baukultur zu etablieren.“ Der Überlinger Architekt sieht es daher als notwendig an, dass auch die Verfügbarkeit des Baustoffs Holz am heimischen Markt ermöglicht und garantiert wird.

Der Landtagsabgeordnete Klaus Burger ist zum gleichen Thema der Einladung der Zimmererinnung Bodenseekreis in der Kreishandwerkerschaft in Friedrichshafen gefolgt und nahm an einem Austausch mit den Mitgliedern und Vertretern der Holzindustrie teil. Die Informationen der Handwerker seien sehr dezidiert gewesen und deckten sich mit seiner Einschätzung der Situation. Noch am selben Tag, hat Klaus Burger die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner und den Vorsitzenden des gleichnamigen Ausschusses im Deutschen Bundestag Alois Gerig MdB mit der Bitte kontaktiert, notwendige Änderungen des Forstschädenausgleichsgesetzes einzuleiten. Inzwischen habe Klaus Burger Rückmeldungen aus Berlin erhalten, dass man mit Hochdruck an Lösungen arbeite. Die Unionspolitiker aus Württemberg- Hohenzollern wollen das Handwerk nicht im Stich lassen und bemühen sich um konkrete Lösungsvorschläge.

Bild: CDU BK

Foto: Architekt Jörg Bohm und Bundestagskandidat Volker Mayer-Lay überzeugen sich bei der Firma Holzbau Messmer in Überlingen vom zurückgehenden Lagerbestand.